30. November 2023
Plötzlicher Herztod: Wie kann ich mich davor schützen?
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Marienhospitals Oelde informierte ein Experten-Team des Marienhospitals Interessierte und Patienten im Rahmen der Herzwoche über die Gefahren des plötzlichen Herztodes.
Chefarzt Dr. Klaus Welslau ging in seiner Begrüßungsrede kurz auf die Bedeutung des seit vielen Jahren stattfindenden Herzabends der Medizinischen Klinik ein. Es war die 10. Veranstaltung unter der Leitung des Oberarztes Martin Ahrari.
Mehr als 55.000 Menschen sterben pro Jahr am Herzinfarkt und über 60.000 durch den plötzlichen Herztod, führte der Leitende Oberarzt Martin Ahrari aus. Ursache dieses Herztodes ist oft eine Herzrhythmusstörung, die im Rahmen einer Durchblutungsstörung des Herzens oder Muskelerkrankung des Herzens auftreten kann. Von letzterer sind oft die jungen Sportler betroffen, die zum Beispiel beim Fußballspiel plötzlich einen Herzstillstand erleiden. Zudem erklärte der Kardiologe die Funktionsweise eines Defibrillators, mit dem diese Rhythmusstörungen behandelt werden können.
Im Anschluss veranschaulichte Physiotherapeutin Iris Theurich eindrucksvoll, wie positiv sich Bewegung und körperliches Training auf den Krankheitsverlauf bei Herzerkrankungen auswirken. Wichtig ist eine Belastung mindestens fünfmal die Woche für etwa eine Stunde. Hier sollte es zunächst nur Ausdauertraining sein. Danach kann dann auf ein kleineres Krafttraining übergegangen werden. Sehr gut sind Ausdauersportarten, wie Fahrrad fahren, Walking, Jogging oder Golfen.
Die Ernährungsberaterin Anna Neugebauer klärte die Anwesenden über wichtige Ernährungsregeln auf: Obst und Gemüse sollte mehrfach pro Tag zu sich genommen werden. Man sollte langsam essen, da ein Sättigungsgefühl erst nach 20 Minuten eintritt. Vor dem Einkaufen sollte man unbedingt etwas essen. Denn wer hungrig einkauft, der kauft mehr und ungesünder. Wichtig ist es auch, auf die Inhaltsstoffe der einzelnen Lebensmittel zu schauen, da es bei anscheinend gleichwertigen Lebensmitteln doch deutliche Unterschiede gibt.
Abschließend erklärte Claudia Zingsheim, Intensivpflegekraft und Reanimationstrainerin, die ersten wichtigen Schritte bei einer Wiederbelebung. Nachdem man festgestellt hat, dass sich der Patient nicht mehr bewegt, beziehungsweise nicht mehr atmet, sollte man erst einmal um Hilfe rufen und die Notfall-Nummer 112 anrufen. Der Leitstellenmitarbeiter der Feuerwehr wird einem dann nach weiteren Einzelheiten fragen und gegebenenfalls auch bei der jetzt einzusetzenden Wiederbelebung helfen, indem er dem Anrufenden Anweisungen durch das Telefon gibt. Parallel dazu werden der Notarzt und der Rettungswagen alarmiert.
Eine informative und interessante Veranstaltung rund ums Herz mit guter Resonanz. Selbstverständlich beantworteten die Referenten noch individuelle Fragen der Teilnehmer.