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25. Oktober 2023

43. Medizinisches Forum Oelde

43. Medizinisches Forum Oelde: Dr. Klaus Welslau (von links), Dr. Jasmina Petridou, Katrin Eikenbusch und Martin Ahrari.
43. Medizinisches Forum Oelde: Dr. Klaus Welslau (von links), Dr. Jasmina Petridou, Katrin Eikenbusch und Martin Ahrari.

Über 40 Teilnehmer beim Ärzteforum zum Thema Antibiotika-Therapie

Im Rahmen des 43. Medizinischen Forum Oelde fand im Oktober unter dem Vorsitz von Chefarzt Dr. Klaus Welslau vor über 40 Teilnehmern ein Ärzteforum zum Thema Antibiotika-Therapie statt.

Alexander Fleming entdeckte 1928 zufällig das Penicillin, das erste Antibiotikum, das wirksam ist gegen bestimmte Bakterien und auch zum Teil heute noch bei bestimmten Indikationen verwendet wird. Vor dieser Zeit konnten bakterielle Infektionen nicht behandelt werden, der Körper musste es von alleine schaffen, diese Erkrankung zu überwinden. Dies war unter anderem der Grund, warum bei der Spanischen Grippe 1919 so viele Menschen an einer Lungenentzündung verstorben sind. Heute sind Antibiotika die mit am meist verordneten Arzneimittel überhaupt.

Die Hauptreferentin des Abends, Dr. Jasmina Petridou, Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und Leitende Oberärztin an den Mühlenkreiskliniken Minden ging in ihrem Vortrag u.a. auf die häufigsten Infektionen im stationären und ambulanten Bereich ein. Dieses sind v.a. Lungen- und Harnwegsinfektionen.

Nicht jede dieser Erkrankungen muss mit einem Antibiotikum behandelt werden. So sind etwa 95% der Racheninfektionen viralen Ursprungs, die mit Antibiotika nicht behandelt werden können. Wenn ein Antibiotikum verordnet werden muss, sollte es entsprechend zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Eine Verlängerung der Therapie über das normale Maß hinaus verbessert die Erkrankung nicht und ist eher schädlich.

In einem speziellen Teil ging Frau Dr. Petridou auch auf Hunde- und Katzenbisse beim Menschen ein. In Deutschland wird die Zahl der Bissverletzungen von den Haftpflichtversicherungen mit jährlich 30.000 registriert. Es kann in einigen Fällen zu sehr schweren Entzündungen mit zum Teil tödlichem Ausgang kommen. Relativ risikoreich sind Verletzungen der Hand, besonders durch Katzenzähne und tiefe Wunden mit Quetschungen. Bei diesen Verletzungen, ebenfalls bei Bisswunden im Gesicht oder bei Patienten mit Vorerkrankungen sollte immer ein Arzt zeitnah aufgesucht werden. Es ist dann im Einzelfall zu prüfen, ob eine Antibiotika-Prophylaxe sinnvoll ist oder nicht.

In einem 2. Teil zeigte Katrin Eikenbusch, Fachapothekerin für klinische Pharmazie und Infektiologie von der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen anhand einiger exemplarischer Fälle, wie wichtig der exakte Einsatz von Antibiotika ist, da es auch zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann.

Abschließend blieb festzuhalten, dass nicht jede Infektion mit Antibiotika behandelt werden muss. Wenn Antibiotika zum Einsatz kommen, sollten sie gezielt und nicht zu lange eingenommen werden. Vorsicht bei Hunde- und Katzenbissen, vor allem in der Hand und im Gesicht, hier sollte immer zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.