17. August 2022
42. Medizinisches Forum Oelde

Im Rahmen des 42. Medizinischen Forums Oelde fand unter dem Vorsitz von Chefarzt Dr. Klaus Welslau vor über 40 Teilnehmern ein Ärzteforum zum Thema: Aktueller Stand der Diagnostik und Therapie bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) statt.
Die Herzschwäche ist in Deutschland der häufigste Grund für eine stationäre Aufnahme. Eine Herzschwäche äußerst sich u.a. in einer zunehmenden Luftnot bei Belastung oder sogar in Ruhe, durch Druck in der Brust, durch einen Leistungsabfall oder Wasseransammlung in den Beinen. Bei der Diagnostik ist vor allem wichtig, zunächst die Ursache der Herzschwäche festzustellen.
Der Referent des Abends, Dr. Elmar Offers, Chefarzt am Dreifaltigkeits- Hospital in Lippstadt, ging intensiv auf die weiteren diagnostischen Möglichkeiten ein. Neben dem ärztlichen Gespräch und Laboruntersuchungen ist vor allem die Ultraschalluntersuchung des Herzens, die Echokardiographie ein Grundpfeiler der Diagnostik. Mit dieser Methode ist es in der Regel gut möglich, auf einfache Weise den Grad der Herzschwäche einzuteilen.
Bei der Therapie der Herzschwäche steht vor allem die Therapie der Ursache im Vordergrund. Hier sind auf dem Gebiet der medikamentösen Therapie in den letzten zwei Jahren sehr große Fortschritte gemacht worden. Während früher ein Medikament nach dem Anderen, je nach Symptomatik des Patienten gegeben wurde, ist es heute Standard, gleichzeitig mehrere Medikamente in niedriger Dosis dem Patienten zu verabreichen. Im weiteren Verlauf wird dann im ambulanten Bereich die Dosis der verschiedenen Medikamente, je nach klinischem Verlauf, angepasst.
Insbesondere ging Dr. Offers noch einmal auf bestimmte Arten von Rhythmusstörungen ein, die eine Herzschwäche verursachen können. Durch moderne Katheter-Diagnostik lassen sich auch hier viele Rhythmusstörungen gezielt behandeln.
Der Leitende Oberarzt der Kardiologie, Martin Ahrari vom Marienhospital Oelde, zeigte anhand von Fallbeispielen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Herzschwäch auf. Es zeigt sich, dass für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept sinnvoll ist. Wichtig dabei ist, dass auch der Patient mit seiner Lebensführung (Gewichtsnormalisierung, regelmäßige sportliche Aktivität, gesunde Ernährung) die ärztlich verordnete Therapie unterstützt.
Fazit: Wenn Symptome einer Herzschwäche auftreten, sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben. Es existiert eine breite Palette an diagnostischen und vor allem auch therapeutischen Möglichkeiten. So kann dem Patienten oft gut geholfen werden und wird wieder spürbar leistungsfähiger.