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24. März 2023

Geschäftsbericht 2022

Die Geschäftsführer Dr. Georg Rüter (rechts) und Dr. Stephan Pantenburg stellen den Geschäftsbericht 2022 vor.
Die Geschäftsführer Dr. Georg Rüter (rechts) und Dr. Stephan Pantenburg stellen den Geschäftsbericht 2022 vor.

Die Katholische Hospitalvereinigung Ostwestfalen gGmbH berichtet über das zurückliegende Geschäftsjahr 2022, das nach Einschätzung der beiden Geschäftsführer Dr. Georg Rüter und Dr. Stephan Pantenburg ganz besondere Herausforderungen mit sich brachte. Trotz massiver Belastungen konnte noch ein schwach positives Jahresergebnis erwirtschaftet werden.

Die Corona-Pandemie belastete nunmehr drei Jahre die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit mehr als 1.000 Tagen während der gesamten Arbeitszeit die FFP2-Maske tragen müssen, zweifellos eine hohe körperliche und auch psychische Belastung. Eine Vielzahl von Krankheitsausfällen auf der Seite der Mitarbeitenden musste kompensiert werden, um die Krankenhausversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Das Infektionsgeschehen belastet nach wie vor die Krankenhäuser, z.B. durch notwendige Schutz- und Isoliermaßnahmen. Auch sind derzeit noch viele an Corona erkrankte Patienten in den Krankenhäusern zu registrieren. Dabei hat das Verständnis von Besuchern für Vorsichtsmaßnahmen stetig abgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rezeptionen sahen sich häufig inakzeptablen, verbalen Entgleisungen ausgesetzt.

Erschwerend kam hinzu, dass die seit März 2020 unbürokratisch gewährten Corona-Sonderhilfen abrupt zum 30. Juni 2022 gestoppt und damit ersatzlos gestrichen wurden, so-dass die vorgenannten Belastungen durch die Häuser selbst aufgefangen werden mussten.

Die Energiepreisexplosion nach Beginn des russischen Angriffskrieges brachte erhebliche finanzielle Belastungen mit sich, stellen doch Krankenhausbetriebe energieintensive Betriebe dar, die rund um die Uhr hohe Stromverbräuche für Medizingeräte, Klimaanlagen im OP und nicht zuletzt Heizung aller Patientenzimmer benötigen. Allein auf Seiten des Sankt Elisabeth Hospitals mussten trotz Energiesparmaßnahmen rund 1,5 Mio € Mehrkosten verkraftet werden.

Die hohen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten nur bewältigt werden durch weitere Neueinstellungen, die die KHO im zurückliegenden Jahr vorgenommen hat: Mit 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. 2.150 (+ 2,1 %) Vollzeitkräften wurde ein neuer Rekordstand erreicht. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes sind diese Neueinstellungen durchaus positiv zu bewerten; nicht zuletzt bei den Auszubildenden für den Pflegedienst, deren Zahl von 218 im Jahr 2022 ein Allzeithoch erreicht hat.

Entlastung gab es im Gegensatz zu früheren Jahren bei den Sachkosten nicht, schlug sich doch die Inflation nicht nur bei Energiepreisen, sondern auch bei Lebensmitteln und auch Medical-Produkten, die auf den Weltmärkten beschafft werden müssen, voll durch. Krankenhäuser sind in besonderer Weise belastet, weil sie Kostensteigerungen angesichts der administrierten Festpreise für Patienten nicht weitergeben können. Trotz dieser massiven Belastungen konnte für 2022 noch ein schwach positives Jahresergebnis erwirtschaftet werden.

Diese hohen Kostenbelastungen hielten die KHO nicht davon ab, weiter beharrlich in die In-standhaltung und die Modernisierung von Gebäuden und Geräten zu investieren: Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden hierfür 12 Millionen ausgegeben, ein Wert der zu weniger als 50 % durch Landesfördermittel gedeckt wird. „Ohne Eigenanstrengungen würde ein Krankenhaus sich innerhalb weniger Jahre in den Ruin treiben“, unterstreichen Dr. Pantenburg und Dr. Rüter. Sie appellieren deshalb an die Landesregierung, die in den zurückliegenden Jahren erfreulich gestiegenen Landesmittel weiter auszubauen und hierbei auch notwendige Finanzhilfen für Energiespar- und Klimaschutzprojekte bereitzustellen.

Diese Herausforderungen in der Gesamtwirtschaft und im Gesundheitswesen wurden von der KHO in einer Zeit des massiven eigenen Umbruchs bewältigt: Zum 1. Juli 2022 trat die Sankt Elisabeth Hospital GmbH mit ihren Betriebsstätten in Gütersloh, Oelde und Harsewinkel der KHO bei, sodass nunmehr sechs Gesellschafter, die Kirchengemeinden in Bielefeld, Herford, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Oelde sowie die CURA Beteiligungsgesellschaft des Erzbistums Paderborn, gemeinsame Eigentümer des neuen Hospitalverbundes sind. Die notwendigen umfangreichen formalen, juristischen und ökonomischen Vorbereitungen wurden durch die Gesellschafter, den Verwaltungsrat und die Geschäftsführung, vor allem aber durch die sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lautlos und unkompliziert erledigt. Weder arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen noch Verzögerungen bei der Genehmigung des neuen Verbundes – dieser stellt seit 1. Januar 2023 ein sogenanntes Plankrankenhaus mit 1.195 Betten im Sinne der Krankenhausgesetzgebung NRW dar – mussten registriert werden. Die zentralen administrativen Bereiche, wie z.B. die Finanzabteilung oder die Personalabteilung, wurden unter einer Leitungsstruktur verbundweit zusammengefasst.

Auf den neuen Krankenhausplan NRW reagiert die KHO mit einer engeren Verzahnung ihrer Kliniken, die volldigital ausgestattet sind, ob bei Medizingeräten oder auf den Stationen. Sie sieht sich als Schwerpunktversorger, der alle wichtigen Disziplinen vorhält und daher für Patienten als auch für Fachkräfte und Nachwuchsmitarbeiter hochkompetent ist. Die neu formierte KHO spürt seit November eine deutlich höhere Nachfrage nach stationären Leistungen, besonders in der Neurologie und in der Onkologie. Offenkundig wurden während der Pandemie einige Erkrankungen nicht erkannt und damit auch nicht behandelt.

In die Zukunft schaut die KHO mit großer Sorge: Sehr hohe Kostensteigerungen durch die Tarifverträge sowie die Sachkosteninflation. In der Summe zeigen sich Verwaltungsrat sowie Geschäftsführer Dr. Georg Rüter und Dr. Stephan Pantenburg sehr zuversichtlich, dass die neuformierte KHO trotz eines äußerst schwierigen Geschäftsjahres 2022 zuversichtlich auf die kommenden Jahre blicken kann. Die sehr traditionsreichen christlichen Krankenhäuser haben in ihrer durchschnittlich etwa 150-jährigen Geschichte schon schwerere Zeiten erlebt, unterstreichen Dr. Pantenburg und Dr. Rüter.